Howard Carpendale

Ich war kein besonders guter Sänger.

Howard Carpendale über Veränderung, die Rückkehr auf die Bühne, weibliches Publikum, seinen Wohnsitz in den USA und ein erfülltes Leben

Howard Carpendale

© Universal Music

Herr Carpendale, Sie haben sich in den letzten zwanzig Jahren kaum verändert. Wie machen Sie das?
Carpendale: Ich seh‘ die Falten selber und die sind auch alle am richtigen Platz. Ich bin kein Typ, zumindest bis heute nicht, der daran denkt, da was dagegen zu tun. Aber natürlich hört man das gern, wenn jemand sagt, man sieht noch so jung aus.

Vom Aussehen, also der Frisur und dem Kleidungsstil sind Sie sich über die Jahre sehr treu geblieben. Wollten Sie nie eine Änderung?
Carpendale: Ich habe andere Haarschnitte probiert, aber das Problem ist, die stehen mir alle nicht. Was den Kleidungsstil betrifft, so glaube ich schon, dass meine Outfits in dieser zweiten Karriere, die ich jetzt anfange, ein bisschen anders sind. Rollkragenpullover habe ich zum Beispiel seit Jahren nicht mehr getragen. Aber das sind natürlich nur Kleinigkeiten.

Wenn Sie sich mit dem Howard Carpendale zu Beginn Ihrer Karriere vergleichen – worin haben Sie sich am meisten verändert?
Carpendale: Ich habe festgestellt, dass ich die ersten zwanzig Jahre kein besonders guter Sänger war. Man muss erst seine eigene Art zu singen entwickeln und wächst dann über die Jahre in sein Selbstvertrauen hinein. Es wäre ja auch traurig, wenn jemand zwanzig Jahre später noch genauso singt, obwohl das leider bei vielen der Fall ist. Aber ich habe einfach immer mehr ausprobiert und ich glaube, dass ich jetzt mit meinem neuesten Album und auch schon der letzten Tournee, die ich gemacht habe, an einen Punkt gekommen bin, wo ich sagen kann, ich habe jetzt so ziemlich alles erreicht, was ich in dieser Richtung erreichen möchte. Und ich glaube, dass ich heute so gut singe, wie ich singen kann.

Und wie haben Sie das geschafft?
Carpendale: Ich habe mit den Schallplatten singen gelernt und dann auch meine eigene Art zu phrasieren entwickelt. Über Phrasierungen spricht man in Deutschland viel zu selten und ich rede eigentlich auch zum ersten Mal in einem Interview darüber. Herbert Grönemeyer ist ein gutes Beispiel, der hat eine sehr eigene Art zu phrasieren und deshalb ist er so eigen- und einzigartig als Sänger. Das ist jetzt nichts, was mir persönlich gefällt, aber dadurch unterscheidet er sich von vielen deutschen Sängern, die nur auf dem Beat phrasieren.

Was genau meinen Sie mit Phrasieren?
Carpendale: Genau das ist das Problem. Also, wenn einer Saxophon spielt, dann spielt er nicht direkt auf den Beat, sondern er entwickelt sein eigenes Timing. Auf eine Art ist es wie mit dem Reden. Man redet ja auch nicht langweilig in immer demselben Ton oder in Marschform, sondern man unterbricht sich oder wählt mal eine andere Betonung. In Deutschland phrasieren die Sänger fast alle gleich, was dazu führt, dass die Titel auswechselbar werden und man Schlager dazu sagt. Ich bin neulich darauf gekommen, dass das, was wirklich Schlager ist, dieser Einheitsbrei von Leuten ist, die nicht wissen, wie man phrasiert. In Amerika ist das ganz selbstverständlich. Aber manche englische Interpreten treiben es auch zu weit. Mariah Carey zum Beispiel kann ich manchmal nicht hören, weil sie nur am Rumfummeln ist mit der Melodie.

Sie haben vor 45 Jahren als Elvis-Imitator und Sänger von Beat-Bands angefangen. Hatten Sie je das Bedürfnis, musikalisch nochmal in diese Richtung zu gehen?
Carpendale: Ich habe noch lange Imitationen von Elvis gemacht, auch hier in Deutschland als kleine Einlagen zwischen meinen eigenen Liedern. Ansonsten muss ich sagen, dass ich zwar Rock ’n‘ Roll sehr gut singen konnte – in Sachen Rockmusik dagegen nicht so gut war. Wir haben ein paar schnellere Lieder gemacht, das Album „Alles OK“ war sicherlich rockiger als viele Sachen von mir, aber ich würde mich nie als Rocksänger bezeichnen und hatte auch nie Ambitionen in die Richtung. Nein, ich mag nach wie vor schöne Melodien und eben einfach den Pop-Stil.

Ihre Musik war also nie nur eine Verpflichtung Ihrem Publikum gegenüber?
Carpendale: Nein. Dann wär ich schon lange ausgeflippt!

Sie hatten auch hin und wieder englische Songs auf Ihren CDs. Wie schwer ist es, sich als Sänger musikalisch zu verändern?
Carpendale: Ein Künstler muss sich ändern, sonst bleibt er nicht lange oben. Die, die immer wieder versuchen, nur ihre alten Erfolge zu präsentieren und die in ihren neuen Liedern ähnlich klingen wie vorher, sind die, über die die Presse schreibt: „Die sind sich immer treu geblieben.“ Für mich war das nie eine Frage und ich finde, es gehört auch dazu, dass man sich in einer Karriere, die vierzig Jahre dauert, entwickeln muss. Was die englischen Songs auf meinen Alben betrifft, so waren die alle begründet. Wir hatten einfach zu einem gewissen Zeitpunkt das Gefühl, es würde nicht schaden, einen englischen Titel zu machen.

In vielen Ihrer Songs geht es um unerfüllte Sehnsucht – zum Beispiel „Du fängst den Wind niemals ein“, „Da nahm er seine Gitarre“ – was war die größte Sehnsucht in Ihrem Leben?
Carpendale: Die größte Sehnsucht … das ist schwierig. Obwohl, eigentlich nicht. Für mich beruflich ist es die Schauspielerei. Das ist etwas, was ich sehr liebe. Ich habe fünf Filme gedreht bisher und würde nach wie vor sehr gern eine Rolle haben, die mir ein bisschen mehr Möglichkeiten gibt herauszufinden, wie weit ich gehen kann. Bisher habe ich immer nur den netten Typ von nebenan gespielt.

Und sie wären gern auch mal der Bösewicht?
Carpendale: Ja. In Amerika habe ich einen sehr, sehr schrägen Typen gespielt und das hat viel Spaß gemacht. Es ist aber klar, dass man mich in Deutschland nicht in so einer Rolle sieht.

Ihr Sohn Wayne ist Schauspieler. Sind Sie da ein bisschen neidisch auf ihn?
Carpendale: Ach nein! Ich freu mich wie verrückt für ihn und über seinen Erfolg. Er arbeitet sehr, sehr hart dafür. Er ist keiner, der sagt: „Ich heiße Carpendale. Hier bin ich.“ Er nimmt vier-, fünfmal die Woche Schauspielunterricht und ist wirklich sehr fleißig in seinem Beruf.

Was will Ihr Sohn Cass eigentlich werden?
Carpendale: Er geht nächstes Jahr auf eine Medienschule in Orlando. Er hat zu Hause ein eigenes Studio und macht sehr viel Musik. Ich bin gespannt, was daraus wird. Irgendwas mit Computern vielleicht.

Wie finden denn Ihre Söhne Ihre Musik?
Carpendale: Ich glaube, die haben großen Respekt, weil sie wissen, wie viel Arbeit es war. Cass zum Beispiel gefallen meine Arrangements, obwohl das nicht die Art Musik ist, die er hört. Aber er sagt immer, es ist toll, von wo die verschiedenen Sounds herkommen, die man gar nicht erwartet oder kennt. Darauf lege ich auch sehr viel Wert. Ich arbeite mit einem genialen Arrangeur und ich bin immer froh, wenn ich das erste Produkt höre. Früher habe ich das selber gemacht und gemischt, inzwischen lasse ich das von ihm machen und es ist wirklich toll, was er daraus macht. So finde ich auch das neue Album vom Sound her wirklich hervorragend.

Die Entscheidung, ob Sie nun wirklich auf die Bühne zurückkehren, fiel Ihnen ja vermutlich nicht leicht. Wer oder was hilft Ihnen in solchen Momenten?
Carpendale: Das mache ich mit mir selber aus. Den Entschluss zu gehen habe ich selber getroffen, weil ich überzeugt davon war, dass es vorbei ist. Und als ich in diesem Jahr wieder Lust verspürt habe zu singen, war ich es, der die Entscheidung traf, auf die Bühne zurückzukehren. Die Resonanz, die darauf gekommen ist, hat mich dann noch mal sehr darin bestärkt. Das ist wirklich überwältigend, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.

Wirklich nicht?
Carpendale: Das kann man nicht! Wir haben 60 000 Karten in nur ein paar Wochen verkauft und das Album war bereits nach vier Tagen Gold. So todsicher war ich nicht, dass das so passieren wird.

Hatten Sie eigentlich Angst vor Ihrer Rückkehr?
Carpendale: Es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Ich habe nie Angst gehabt in meinem Beruf oder befürchtet, dass irgendwas nicht funktioniert. Man muss einfach das tun, von dem man glaubt, es ist richtig und hoffen, dass es vom Publikum auch so auf- und angenommen wird. Jeder ist anders. Ich bin einer, ich bin nie nervös vor einem Auftritt, da denke ich keine Sekunde drüber nach. Andere hingegen brauchen das, das ist auch okay.

Waren Sie auch früher nie nervös?
Carpendale: Doch, am Anfang schon. Aber ich habe als junger Mann in Südafrika sehr viele schwierige Auftritte in Nachtclubs gehabt und da lernt man sein Fach.

Kennen Sie demnach das Gefühl, vor leeren Hallen zu spielen?
Carpendale: Ja. Ich habe am Anfang in Deutschland Tourneen gemacht, da habe ich in Hamburg mit 400 Leuten gekämpft. Ich glaube, bei mir war es ein ständiges Wachstum und jetzt sind wir in den größten Hallen gelandet, die es überhaupt gibt.

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Ein Künstler muss sich ändern, sonst bleibt er nicht lange oben.

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Wie sind Sie damit umgegangen, als am Anfang nur so wenige Besucher kamen?
Carpendale: Das Motto von Sammy Davis war: „Je weniger Leute, umso besser muss man sein.“ Und das ist auch meines. Für mich ist ein Publikum ein Publikum, egal ob 400 oder 4000 Leute. Da hat man bei meinen Auftritten keinen Unterschied gemerkt. Das ist aber auch das einzig Richtige. Außerdem ist es so, wenn ich bei den 400 Leuten rausgehe und schlechte Laune habe, dann gehen die nach Hause und sagen: „Das lohnt sich nicht.“ Mir ist aber lieber, die gehen nach Hause und sagen: „Das musst du sehen!“

Würden Sie sagen, Sie sind ein politischer Mensch?
Carpendale: Ich interessiere mich sehr für Politik, ja. Ich würde nicht zu weit gehen, aber ich gucke sehr viele Nachrichten und politische Sendungen. Ich möchte schon wissen, was sich tut in den beiden Ländern, in denen ich wohne.

Ihr Vater war Abgeordneter im Landtag, ihr Großvater Bürgermeister Ihrer Heimatstadt Durban. Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie Sänger geworden sind?
Carpendale: Die waren da gar nicht dagegen, sondern haben mich in allem unterstützt. Sie waren natürlich ein bisschen enttäuscht, dass ich ins Ausland gegangen bin, so weit weg. Aber ich wusste, in Südafrika habe ich keine große Zukunft in der Musikbranche. Das war auch eine Vision, die ich damals hatte. Mein Manager Weidenfeld und ich, wir reden immer von Visionen. Und ich glaube, wegen dieser Vision bin ich auch mit 18 von zu Hause weggegangen.

Sie kamen 1966 nach Deutschland und bekamen noch im selben Jahr einen Plattenvertrag. Konnten Sie so schnell überhaupt schon Deutsch?
Carpendale: Nein, aber ich habe es schnell gelernt, weil wir in Südafrika Afrikaans sprechen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit Deutsch hat. Das war schon ein großer Vorteil. Aber die ersten Titel, die ich gesungen habe, habe ich nicht verstanden. Das war alles nur phonetisch.

Ihr Publikum ist vorwiegend weiblich. Wie alt sind die Frauen denn im Schnitt?
Carpendale: Also ich sage immer, ich bin noch der Älteste im Publikum. Meine Fans sind sicher nicht superjung, aber man sieht sehr viele 25- bis 40-Jährige.

Wie erklären Sie sich das?
Carpendale: Weil meine Musik sich über die Jahre geändert hat. Sie wurde immer ein bisschen modernisiert, so dass sie auch Jüngere anspricht.

Sie machen in vielen Ihrer Lieder deutlich, dass Sie kein Mann für eine Nacht sind. Glauben Sie, dass Sie damit bei Frauen eine Sehnsucht wachrufen, da die Männer in ihrem Umfeld oft zu leicht verführbar sind?
Carpendale: Oh, ich bin auch verführbar! Das will ich nicht abstreiten. Aber Leute in dieser Branche nutzen die Situation schon sehr gern aus – das ist nicht mein Ding. Wir haben auch eine Menge Groupies, aber über die freuen sich meine Musiker.

Ihr Kollege Roland Kaiser spielt in seinen Songs gern mit Erotik und Seitensprüngen. Wären das auch für Sie Themen?
Carpendale: Ich behandle das ja in meinem neuen Song „Wenn ich könnte, wie ich wollte“.

Aber da geht es nur um einen großen Altersunterschied, nicht um etwas wirklich Verbotenes.
Carpendale: Also in der Form, wie Roland das mal gemacht hat, wäre das nichts für mich. Es ist alles typbedingt, man kann nur machen, was zu einem passt. Und sowas würde nicht zu mir passen. Auf keinen Fall.

In Deutschland sind Sie ein absoluter Superstar, in Amerika kennt Sie kein Mensch. Wie gehen Sie mit diesen zwei sehr unterschiedlichen Seiten Ihres Lebens um?
Carpendale: Ich würde sogar sagen, es sind zwei unterschiedliche Leben! Und ich muss sagen, ich genieße alle beide sehr. Hier in Deutschland bin ich der erfolgreiche Sänger, in Amerika bin ich der Typ, der Golf spielt. Das gefällt mir sehr gut, denn dort kann ich genauso leben, wie ich gerade leben möchte. Manchmal sitze ich in Amerika und denke daran, dass ich bald in der Kölner Arena singen werde. An zwei Tagen hintereinander. Das kommt mir dann sehr unglaubwürdig vor und ich muss mich erstmal davon überzeugen, dass ich überhaupt diesen Beruf ausübe. Ich weiß, das klingt komisch, aber ich habe ein sehr schizophrenes Verhältnis zu meinen zwei Leben.

Wie ist das für Ihre Familie?
Carpendale: Cass hat sehr viel Spaß daran, wenn er bei Konzerten in Deutschland dabei ist. Danach erzählt er es dann seinen Klassenkameraden und die glauben ihm kein Wort.

Wie ist eigentlich Ihr persönliches Verhältnis zum deutschen Schlager?
Carpendale: Ich bin der Meinung, es gibt so gut wie keine deutsche Schlagermusik mehr. Der deutsche Schlager hat eine wunderbare Karriere gehabt und als dann dieses Revival kam, hat man gedacht, dass ist die neue Geburt von deutschem Schlager. Aber es war eigentlich genau das Gegenteil. Am Ende waren es nur ein paar Leute, die ein bisschen Spaß gehabt haben mit der Musik, die ihre Eltern gehört haben. Da muss man sich selber gegenüber ehrlich sein.

Wo würden Sie Ihre eigene Musik einordnen?
Carpendale: Wenn ich meine Musik höre, dann ist das näher dran an einer Form von englischer Popmusik, nur eben auf Deutsch gesungen. Mit dem Wort Schlager habe ich schon immer meine Probleme gehabt. Und ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn ich an einen anderen Künstler denke – Udo Jürgens. Ihn und G.G. Anderson zum Beispiel sollte man nicht in eine Schublade tun, denn der eine hat schon viel mehr geleistet. Da habe ich dann ein Problem.

Sie haben in den 80ern und 90ern sehr dafür gekämpft, dass auch deutsche Titel im Radio gespielt werden. Heute ist das ja nun tatsächlich so. Empfinden Sie das als späten Triumph?
Carpendale: Nein, dass es jetzt so ist, hat ja nichts mit meinem Kampf damals zu tun. Ich weiß nicht, was dazu geführt hat, in den 60ern spielte man fast nur deutsche Lieder im Radio und dann gab es eine Welle, da kam auf einmal nur noch englischsprachige Musik. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass die Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg mit amerikanischer Musik aufgewachsen sind und das dann auch nur hören wollten. Inzwischen habe ich aber das Gefühl, dass deutsche Musik wieder sehr angesagt ist.

Wie erklären Sie sich das?
Carpendale: Ich habe das Gefühl, die Deutschen haben gelernt, sich wieder ein bisschen selbst zu mögen. Ich weiß nicht, ob es durch die Fußball-WM gekommen ist, aber ich finde es schön. Es ist einfach schade für ein Land mit einer solchen Geschichte, wenn die Menschen keine Selbstidentifikation haben oder besser haben wollen.

Kennen Sie junge deutsche Bands?
Carpendale: Nennen Sie mal ein paar.

Zum Beispiel Juli, Silbermond.
Carpendale: Ja, die kenne ich. Und ich finde wirklich gut, was sie machen.

Was hören Sie denn privat für Musik?
Carpendale: Ich höre Radio. Ich bin kein Plattenkäufer.

Und wo nehmen Sie Inspirationen für neue Songs her?
Carpendale: Ich behaupte ehrlich gesagt aus den 60er Jahren, wo wir alle möglichen Cover auf der Bühne gespielt haben mit den verschiedensten Harmoniefolgen. Ich glaube, keine unwesentliche Rolle spielt mein angelsächsisches Verständnis von Musik aus der Zeit, als ich noch in Bands gespielt habe. „Da nahm er seine Gitarre“ zum Beispiel habe ich alleine geschrieben. Ich konnte damals noch keine Gitarre spielen und habe die Melodie aufs Tonband aufgenommen. Als ich sie dem Arrangeur vorspielte, guckte er mich ganz verblüfft an und sagte: „Was hörst du da?“
Er musste dann ein paar Harmonien durchspielen, denn die Stelle, wo die Melodie nach unten geht, war nicht die typische dritte Harmonie in einem 3-Harmonien-Lied und er war ganz begeistert, als er diese Harmonie rausgekriegt hatte und verwundert, dass einer in Deutschland einen solchen Ansatz hat. Aber das lag eben an meinem Background. Heute habe ich einen Komponisten, der weitaus moderner denkt als ich und ich glaube, wenn wir uns beide zusammen bringen, kommt eine gute Mischung dabei raus.

In „Durban, South Africa“ singen Sie: „Da ist nur Lachen und Lebensfreude. Die Tränen von gestern vergisst man hier schnell“. Worin unterscheiden sich die Südafrikaner von den Deutschen?
Carpendale: Die Schwarzen, die ich zu meiner Zeit in Südafrika gekannt habe, waren sehr gut gelaunte Leute trotz all der Schwierigkeiten, die sie hatten. Aber das scheint überhaupt in der ganzen Welt so zu sein. Da, wo sehr viel Armut ist, sind viele sehr glückliche und freundliche Menschen. Das Problem ist, dieses Volk steht inzwischen vor einer Realität, wo sie nicht wissen, wie es weitergeht. Die Wende ist zu schnell gekommen und sie dachten wahrscheinlich, nach dieser Wende steht ihnen die ganze Welt offen, aber sie haben vergessen, dass es ein langer Prozess ist. Deshalb gibt es in Südafrika im Moment sehr viel Missstimmung. Aber ich hoffe, dass wir diese Zeit noch friedlich überstehen. Sonst gibt es einen schlimmen Krieg.

Ist das der Grund, warum Sie so lange nicht in Südafrika waren?
Carpendale: Ich würde gar nicht dahin fahren, wenn es meine Mutter nicht dort gäbe. Ich bin zwar sehr gerne in Kapstadt, aber ich wohne in Amerika und von da nach Südafrika sind es 17 Stunden Flug. Das ist nichts, was man mal eben so schnell macht. Meine Liebe zu Südafrika habe ich in der Vergangenheit gelebt und erfahren. Das Land ist wirklich ein Traum.

Was macht ein erfülltes Leben für Sie aus?
Carpendale: Wir leben in einer sehr komischen Welt, eine Welt, die wie es mir scheint, völlig aus den Fugen geraten ist und wo Vernunft keine große Rolle mehr spielt. Ich glaube, es ist sehr schwierig, heute zu sagen: „Ich bin glücklich.“ Ich glaube nicht, dass ein Mensch aufwachen kann und diese Nachrichten über Terrorismus, Finanzskandale hören und dann sagen: „Nein, das interessiert mich nicht. Ich bin sehr glücklich.“ Ein erfülltes Leben wäre für mich, wenn ich einmal das Gefühl hätte, wir drehen die Uhren ein bisschen zurück oder stellen wenigstens alles, was wir jetzt erleben, in Frage. Denn ich weiß nicht, ob alle Entwicklungen immer gut sind.

Können Sie ein Beispiel nennen?
Carpendale: Nehmen wir nur mal so eine simple technologische Entwicklung wie das Handy. Das Handy hat unser Leben total verändert und es gibt sehr oft Momente, wo ich sehr froh bin, dass ich ein Handy habe. Es gibt aber auch oft Momente, wo ich zum Flughafen komme und mich gerne mit jemandem unterhalten würde. Aber alle stehen in der Ecke mit ihren Handys. Es ist eine andere Welt geworden. Ich habe jetzt nur das Handy als Beispiel genommen, aber in dieser Art gibt es tausend Dinge die auf uns zukommen und über die wir uns keine Gedanken machen. Ich glaube heutzutage leben eine Menge Leute, ohne ihre Wohnung zu verlassen. Die sind den ganzen Tag im Internet, bestellen alles online und verlieren allmählich den Bezug zur Realität.
Um nochmal auf die Frage zurückzukommen: Zu einem erfüllten Leben gehört für mich ganz sicher auch Harmonie in der Familie. Das habe ich nie so richtig gekannt, ich hätte es gerne, aber meine Familie ist auch mit Problemen belastet und dieser Belastung muss man sich stellen und versuchen, das Beste daraus zu mach

Ein Kommentar zu “Ich war kein besonders guter Sänger.”

  1. Karin Schweiger |

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