ZDF-Pressekonferenz vom 07.12.2018

Wenn das „Traumschiff“ zum Pay-Angebot wird, „profitiert der Beitragszahler“.

Bei der ZDF-Pressekonferenz am 07. Dezember sprachen Thomas Bellut und Marlehn Thieme u.a. über ZDFneo, den neuen Kooperationspartner Amazon und warum Beitragszahler davon profitieren, wenn sie öffentlich-rechtliche Inhalte nur noch im kostenpflichtigen Stream ansehen können.

ZDF-Pressekonferenz vom 07.12.2018

Am 07.12. fand in Hamburg eine ZDF-Pressekonferenz statt. Hier gibt es die Video-Aufzeichnung.
Auf dem Podium standen ZDF-Intendant Thomas Bellut und ZDF-Fernsehratsvorsitzende Marlehn Thieme. Beide machten nur kurze Statements, danach konnten 20 Minuten lang Fragen gestellt werden. Im Raum waren ca. 15 Personen, Fragen gestellt haben allerdings nur zwei: Werner Lange (freier Medienjournalist) und ich.

Erwähnenswert:

– Das ZDF setzt auf einen steigenden Rundfunkbeitrag und orientiert sich für die Zukunft an einer Beitragshöhe von 18,36 Euro.
– ZDFneo: Thomas Bellut widerspricht Zahlen von Übermedien.de zum Programmangebot von ZDFneo, Zitat: „Der Anteil an Eigenproduktionen ist nach meinem Kenntnisstand höher. Ich weiß nicht wie hoch.“ Eine andere Zahl kennt Bellut allerdings: Der Sender ZDFneo wird in Zukunft 30 Millionen mehr Budget bekommen.
– ZDF-Pressesprecher Alexander Stock begründet den niedrigen Anteil von Eigenproduktionen auf ZDFneo damit, dass man „nicht von jetzt auf gleich einen sehr hohen Anteil an Erstsendungen produzieren kann.“ ZDFneo gibt es seit neun Jahren und feiert 2019 seinen 10. Geburtstag.
– Thomas Bellut hält es für „nicht gerechtfertigt“, das Eingehen einer Kooperation mit einem Unternehmen wie Amazon von den dortigen Arbeitsbedingungen abhängig zu machen.
– Fernsehratsvorsitzende Marlehn Thieme gibt an, noch nie von Vorwürfen gegenüber dem Unternehmen Amazon gehört zu haben. „Ich habe das bisher nicht wahrgenommen, weil ich kein Amazon-Freak bin und daher keine Interessen habe.“
– Thomas Bellut erklärt: Wenn ein Beitragszahler die vom Rundfunkbeitrag finanzierten Sendungen nach wenigen Monaten nur noch gegen Bezahlung auf kommerziellen Streaming-Plattformen anschauen kann, dann „profitiert der Beitragszahler“ davon. Zitat: „Es wird bei uns im Free-TV gezeigt, dann lizenzieren wir diese Programme an verschiedene Anbieter, Amazon gehört dazu. Dann kann das gegen Geld gesehen werden. Von diesen Einnahmen profitieren auch die Beitragszahler und vor allem auch die Kreativen und die Produktionsfirmen.“

Eingangs-Statement von Thomas Bellut:
Zum Thema Rundfunkfinanzierung: Es gibt Diskussionen bei den Bundesländern, wie das künftig gestaltet werden soll, darüber haben wir gesprochen.
Ich will betonen, dass das ZDF sich allen Fragen die an uns gerichtet werden, konstruktiv stellt, wir sind bereit zur Debatte, wir sind nicht festgelegt auf ein Modell. Es muss lediglich mit den Urteilen des Bundesverfassungsgerichts und mit der europäischen Rechtsprechung übereinstimmen.
Ich habe in den Beratungen noch auf eins hingewiesen: Im Moment liegt der Beitrag bei 17, 50 Euro, der ist abgesenkt worden, weil in dieser und der letzten Beitragsperiode Rücklagen aufgebaut werden. Wenn man die Rücklage nimmt, die in dieser Periode aufgebaut wurde und jetzt reinfließt in das Programm, liegt der Beitrag de facto bei 18,36 Euro jetzt schon. Das sind unsere Berechnungen und das ist unser Orientierungspunkt für die Zukunft. Das ist keine Festlegung, wir gehen offen in die Gespräche.

© Planet Interview

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Fragen der Journalisten (Auszug):

Herr Bellut, Ende Januar 2019 haben Sie ein Gespräch mit den Ministerpräsidenten der Länder. Haben Sie da eine Zielvorgabe, wo Sie dann hinmöchten?

Bellut: Nein. Ich würde niemals eine Zielvorstellung nennen, weil wir überhaupt nicht das Verfahren kennen, in dem wir uns bewegen. Ist es ein Indexpunkt mit einem Aufsatzpunkt, ist es das übliche Verfahren?
Wir haben die Berechnungen noch nicht beendet. Wir wissen nur schon jetzt, dass im nächsten Jahr 25 Millionen Euro an Einnahmen oder an Mitteln fehlen werden, weil wir die neue Zweitwohnungsregelung haben. Wir gehen in unseren Berechnungen von 600.000 Haushalten aus, die diese Zweitwohnungserleichterung – kein Zahlen des Rundfunkbeitrags für die Zweitwohnung – in Anspruch nehmen könnten. Das ist eine Vermutung. Das schlägt schon jetzt zu Buche. Außerdem haben wir leichte Einnahme-Verschlechterungen, es ist weniger Geld über die Zentrale, die dafür zuständig ist, reingekommen. Auch das wird berücksichtigt. All das müssen wir einpflegen in die Berechnungen und dann werden wir sehen, wo wir aufsetzen können.

Sie sind aber im Gespräch mit den Staatskanzleien bzw. mit den Rundfunkreferenten.

Bellut: Ja, aber wir haben 16 Bundesländer und nach meinem Eindruck 18 Meinungen zu dem was passieren soll. Die Landesregierungen im Osten der Republik haben gelegentlich andere Vorstellungen als die im Westen, aber auch da ist das Bild nicht einheitlich.

Das Portal Übermedien.de hat im April 2018 aufgezeigt, dass der Anteil von Erstausstrahlungen in ZDFneo bei 1,2 Prozent der Sendezeit liegt. Werden Sie diesen Anteil zukünftig erhöhen oder sind Sie mit diesem Status quo zufrieden?

Bellut: Der Anteil an Eigenproduktionen ist nach meinem Kenntnisstand höher. Ich weiß nicht wie hoch. ZDFNeo lebt natürlich von den Wiederholungen. Im nächsten Jahr werden die Mittel für ZDFneo deutlich erhöht, um 30 Millionen. Die sollen Eigenproduktionen weiter stärken. Ich sehe auch Produktionen wie „Das Parfum“, das die Erstausstrahlung hatte in ZDFneo, als Stärkung von ZDFneo. Das wird zwar auch im Hauptprogramm laufen, deshalb ist die Verrechnung nicht eindeutig, aber daran sehen sie: Wir strengen uns an. Es gibt auch konkrete Pläne für weitere originär für Neo hergestellte Programme. Und im nächsten Jahr werden Sie es deutlich spüren.

Können Sie eine Zahl nennen, wie viel Prozent Erstausstrahlungen es in Zukunft auf ZDFneo geben soll?

Bellut: Nein, das kann ich nicht. Ich kann Ihnen nur die Summe von 30 Millionen zusätzlich nennen. Damit sind wir bei 70 Millionen bei Neo.

Pressesprecher Alexander Stock: Man muss ein Stückweit bedenken, dass ZDFNeo aus einem Schleifen-Programm hervorgegangen ist damals und jetzt mit der Finanzausstattung nicht von jetzt auf gleich einen sehr hohen Anteil an Erstsendungen produzieren kann.

Beim Sport: Es fällt auf, dass Sie intensiv auf Handball setzen: Ist das für Sie eine Alternative zu Fußball?

Bellut: Im Moment haben wir auch noch teuren Fußball. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Wir freuen uns, dass wir Handball haben. Die Preisgestaltung ist natürlich eine ganz andere als beim Top-Fußball, da sind wir froh drüber. Handball ist außerordentlich populär in Deutschland und wir haben im nächsten Jahr die WM. Dann werden wir den neuen Vertrag, den wir abgeschlossen haben, über WMs und EMs dann auch im Programm sehen.
Die Sportrechte im Bereich Fußball sind steil nach oben geschossen. Wir haben eine Selbstverpflichtung gegenüber dem Fernsehrat: niemals mehr als 10 % des Gesamtbudgets für Sportrechte. Wir sind mittlerweile bei nicht mal 9 % und wir werden das auf jeden Fall nicht deutlich erhöhen.

Das ZDF spielt eigene Inhalte nun auch via Amazon aus. Das Unternehmen Amazon wehrt sich seit Jahren gegen die Einführung von Tarifverträgen. Es gibt, wie „Panorama“ zeigte, eine Totalüberwachung der Mitarbeiter, wo schon eine Verzögerung der Arbeit von 1-2 Minuten ein Kündigungsgrund sein kann. In den USA sind viele Amazon-Mitarbeiter auf Lebensmittelmarken angewiesen. Weiterhin hat Amazon Verlage erpresst um höhere Rabatte zu erlangen.
Das ZDF hat mit Amazon einen Krimi-Kanal gegründet. Nun verdient Amazon also auch Geld mit ZDF-Serien, die durch den Rundfunkbeitrag finanziert wurden. Warum wird mit gebührenfinanzierten Inhalten Amazon geholfen, seinen Gewinn zu steigern?

Bellut: Mit den beitragsfinanzierten Programmen haben wir auch eine Verpflichtung, sie zu vermarkten, nachdem sie bei uns im Free-TV ausgestrahlt worden sind.

Das können Sie auch woanders.

Bellut: Es wird bei uns im Free-TV gezeigt, dann lizenzieren wir diese Programme an verschiedene Anbieter, Amazon gehört dazu. Dann kann das gegen Geld gesehen werden. Von diesen Einnahmen profitieren auch die Beitragszahler und vor allem auch die Kreativen und die Produktionsfirmen. Wir haben sogar eine Verpflichtung, wir werden auch immer wieder dazu ermuntert, auch im Sinne der Kreativen. Ungefähr die Hälfte der Einnahmen geht gleich weg an die, die beteiligt sind an den Produktionen, das Programm nicht rumliegen zu lassen sondern zu versuchen, neues, weiteres Geld zu generieren, um es denen zuzuführen, die davon einen Nutzen haben.

Es gibt sehr viele Streaming-Anbieter, Amazon ist einer von vielen. Warum muss es Amazon sein, wenn Sie doch die Arbeitsbedingungen, die u.a. „Panorama“ gezeigt hat, kennen?

Bellut: Wir haben auch Verträge mit Sky – da kenne ich die Arbeitsbedingungen nicht – und vielen anderen Firmen, die international vermischt sind. Ich kann nicht in jedem Fall, die Arbeitsbedingungen von einzelnen, die auch Gegenstand unserer Berichterstattung sind, für eine Voraussetzung für ein solches Geschäft im Pay-Angebot von Amazon machen. Das halte ich für nicht gerechtfertigt.

Frau Thieme, sendet das ZDF ein falsches Signal, wenn es mit einer Firma kooperiert, von der Mitarbeiter sagen, dass sie dort nicht wie Menschen, sondern wir Maschinen behandelt werden?

Thieme: Ich kann das bei Amazon nicht nachvollziehen. Ich glaube, wir sind alle in in einem sich rasant entwickelnden Markt und wir müssen probieren: Was sind passende Ausspielkanäle? Was sind welche, die Erfolg versprechen und welche nicht? Ich bin nicht davon überzeugt, dass jeder dieser Versuche jetzt schon ein endgültige Zusammenarbeit für spätere Zeiten bedeutet. Wir werden uns das sicher angucken. Grundsätzlich unterstützen wir das Haus dabei, diese Lizenzierungen auch beitragsmindernd bzw. die Einkünfte erhöhende Weise vorzunehmen um damit auch eine sparsame Verwendung der Gebührenbeiträge zu ermöglichen.

Warum kann das ZDF nicht selbst die Inhalte kostenpflichtig bei sich anbieten? Warum müssen Sie dafür zu Amazon gehen?

Bellut: Das ist juristisch nicht ganz so einfach. Wir für uns selbst könnten das schon, es würde sich aber nicht lohnen, weil das ZDF bei der Größe, die wir im Markt haben, auch nicht so viele Programme anbieten kann, dass sich eine eigene Plattform lohnen würde. Insofern sind wir auf verschiedenen Plattformen verteilt, das funktioniert auch ganz gut.
Wir hatten mal den Versuch mit „Germany’s Gold“ gemacht, zusammen mit anderen Anbietern und Produzenten in Deutschland mit der ARD und den Produzenten – das hat das Kartellamt untersagt und deswegen sind wird auf diesen Weg gegangen.

Pressesprecher Alexander Stock: Auf der Mediathek darf es keine kommerziellen Angebote geben. Kommerzielle Angebote können nur am Markt stattfinden, das könnte theoretisch – das war damals der Ansatz bei Germany’s Gold – die kommerzielle Tochter des ZDF machen (ZDF Enterprises), aber das war mit der ARD und mit den Produzenten schwer materiell, finanziell darzustellen, das hätte geklappt. Alleine sind wir nicht in der Lage, so eine Plattform aufzubauen.

Eine Folge des „Traumschiff“ vom April 2018 („Malediven“) bekommt man im Dezember 2018 nicht mehr zu sehen, es sei denn man bezahlt nochmal 3 Euro z.B. bei Amazon. Können Sie genauer erklären, warum das so ist?

Bellut: Die Verweildauer im Free-TV ist begrenzt. Wir haben Verträge mit den Produzenten, wir können also nicht von uns aus die Verweildauer von Produktionen einfach erhöhen, dann würden sofort die Produzenten dagegen protestieren. Deswegen ist es dann im Pay-Angebot, davon profitieren dann auch die Produzenten. Aber ich schließe nicht auch: Bestimmte Programme sind dafür vorgesehen, dass sie länger in der Mediathek sind, wenn es die rechtlichen Rahmenbedingungen erlauben.
Wenn der neue Rundfunkstaatsvertrag da ist, mit den neuen Regelungen für unsere Angebote im Netz, werden wir sicherlich solche Fragen, auch in den Gremien ständig diskutieren, wie wir da strategisch vorgehen. Die Free-TV-Ausstrahlung ist für uns, auch in der Mediathek, das Wichtigste. Das steht vor der Gewinnerzielung auf Pay-Plattformen. Aber es muss mit den Produzenten abgesprochen werden.

Und die Produzenten bestimmen die Verweildauern?

Bellut: Ja, wir müssen das im Dialog machen. Das sind Verträge, die… Zum Beispiel das Binge-Watching von „Das Parfum“, ist von Anfang an in Verträgen mit den Produzenten festgehalten worden. Die müssen damit einverstanden sein, weil es ihre Refinanzierungsmöglichkeit auf anderem Wege deutlich reduziert. Das gebietet die Fairness der Geschäftsbeziehung mit den Produzenten.

Thomas Kralinski und Dirk Schrödter, Medienstaatssekretäre in Brandenburg und Schleswig-Holstein, haben in einem Artikel in „Die Zeit“ angeregt, die verschiedenen Nachrichtensender Tagesschau24, ZDF Info und Phoenix zusammen zu legen. Was halten Sie von dieser Idee?

Bellut: Wenig. Oder gar nichts.

Pressesprecher Alexander Stock: Nur einer davon ist ein Nachrichtensender.

Bellut: ZDFinfo bietet ununterbrochen Dokumentationen an, ist da sehr erfolgreich, vor allem beim jüngeren Publikum. Wir hängen sehr an diesem Angebot. Wir unterstützen Phoenix. Tagesschau24 ist eigentlich auch kein Nachrichtenkanal, aber an das Nachrichtenangebot der ARD angebunden und ist so gesehen auch nicht ohne Weiteres vereinbar. Ich halte das nicht für richtig. Ich glaube auch, dass da bei den anderen Staatssekretären keine einhellige Meinung dazu befindet.
Unser Angebot ZDFinfo ist außerordentlich erfolgreich und ich möchte es weiter fortführen. Aber die Entscheidung treffen die Länder.

Frau Thieme, Sie haben jüngst Fernsehratsmitglied Leonhard Dobusch gebeten, den Link zu einer Vorlage für eine Fernsehratssitzung aus dem Netz zu entfernen. Warum werden diese Vorlagen für die ohnehin öffentlichen Fernsehratssitzungen nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht? (auf die betreffende Vorlage darf inzwischen wieder verlinkt werden)

Thieme: Wir haben eine Geschäftsordnung, die bestimmte Transparenzmöglichkeiten eröffnet, aber auch Anderes ganz deutlich als eine Beratungsunterlage schützt. Es ist klar, dass die Unterlagen, die wir beraten, vom Intendanten und vom Fernsehratsvorsitzenden – wenn sie denn veröffentlicht werden – gemeinsam herausveröffentlicht werden müssen. Vor der Beratung ist das immer ausgeschlossen, weil in den Ausschüssen soll eine Offenheit herrschen. Dieses ist ein Geschäftsordnungsbeschluss, der ist Teil der Geschäftsordnung, dafür habe ich Sorge zu tragen, dass diese Verabredung über die Geschäftsordnung des Fernsehrates auch eingehalten wird. Und mehr habe ich nicht getan.
In diesem Fall war die Besonderheit, dass es eine Vorlage betraf, die über „Funk“ erstellt worden ist, die zugleich auch in den Gremien der ARD beraten wird. Und es gibt dort die Vereinbarung, dass bis zum Ende der Beratungen aller beteiligten Gremien die Beratungsunterlagen nicht veröffentlicht werden. Daher war ich da insistierend bei Herrn Dobusch. Ich habe ihn auf den Weg verwiesen, dass er gerne die Geschäftsordnung des Fernsehrates verändern kann. Darüber werden wir dann ggf. in einen Diskurs eintreten.

Es wäre also mehr Transparenz an der Stelle möglich?

Thieme: Ich glaube, dass das nicht eine Frage nur von Transparenz oder nicht ist. Die Frage ist auch für uns als Fernsehrat: In welcher Tiefe und in welcher Offenheit können wir in die Erwägungen des Hauses hineingucken? Und je offener die Vorlagen sind, über Themen, die ja durchaus auch im Wettbewerb stehen, um so besser können wir auch nachvollziehen oder auch Anregungen geben, gegenüber dem Haus. Wenn das Vorlagen sind, die eh transparent nach außen gelangen, dann ist das nicht mehr als die Pressmitteilung, die Sie bekommen, im Anschluss an die Beratung. Und da war der Fernsehrat bisher der Meinung, dass die Transparenz, die hergestellt wird, ausreichend ist für die Information der Öffentlichkeit und auch uns ermöglicht, eine tiefe Diskussion mit dem Haus zu führen.

Wie werden Gelder bei Funk verwendet? Gibt es einen Bericht, in dem sich nachlesen lässt, wie Gelder bei Funk verwendet werden?

Bellut: Ich kenne auch keinen. Die Federführung liegt beim SWR. Wir haben 15 Millionen drin, wir wissen schon, was wir produzieren, das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Das ist öffentlich gemacht worden, „Jäger und Sammler“ und Anderes, dafür verwenden wir das Geld. Ich kann Ihnen das so nicht beantworten. Es gibt auch keine Geheimnisse.

Man kann von „Berlin direkt“ erfahren, wie viel eine Sendung kostet, wie viel ein Format von „Funk“ kostet, kann man nicht erfahren. Warum werden solche Unterschiede gemacht?

Bellut: Wir haben nicht die Federführung. Ich weiß es nicht. Nochmal: Es gibt keinen Grund, da etwas zu verheimlichen. Das ist eine neue Kostenstruktur, vielleicht lernt man da noch, es auszuweisen.

Fragen an Marlehn Thieme im Anschluss an die PK:

Frau Thieme, gibt es in den Gremien des ZDF Personen, die die Kooperation des ZDF mit Amazon kritisch sehen?

Thieme: Das ist jetzt noch nicht im großen Stil diskutiert worden, weil wir dort auch nicht großflächig Erfahrung gemacht haben. Man muss auch sagen: Gibt es richtige Menschenrechtsverletzungen? Oder Missbräuche die wirklich schlimm sind? Sie haben einen „Panorama“-Beitrag erwähnt, da würde ich mal gucken, was da Sache ist.

Wer entscheidet, ob so eine Kooperation zustande kommt?

Thieme: Das ist eine Entscheidung des Hauses, also des Intendanten und der Geschäftsleitung. Wir (Fernsehrat) machen Programmbegleitung. Und auch hier gibt es, glaube ich, eine Schnittmenge in der Zuständigkeit zwischen dem Verwaltungsrat und dem Fernsehrat.
Wir arbeiten als Fernsehrat ’nur‘ in der Programmbegleitung, wir gucken das ZDF-Programm an und achten dann darauf, ob die Programme auch umfangreich verwertet sind. Daran haben wir ein Interesse, um Mittel zu generieren. Bei der Auswahl der Partner haben wir nichts zu suchen.

Sind Sie mit dem Partner Amazon zufrieden?

Thieme: Ich habe von den Vorwürfen gegenüber Amazon jetzt das erste Mal gehört, nehme das zur Kenntnis und werde mir das angucken. Ich habe das bisher nicht wahrgenommen, weil ich kein Amazon-Freak bin und daher keine Interessen habe.

2 Kommentare zu “Wenn das „Traumschiff“ zum Pay-Angebot wird, „profitiert der Beitragszahler“.”

  1. Rrrrrr |

    Ach wie schön dass niemand weiss dass ich jakob buhre heiss

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  2. ARD Lover (RBB-Netz) |

    Endlich wieder Pressekonferenz hier auf Planet Interview online!!!!!!!!!!!! *Herzchen* *Herzchen* *Herzchen*

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