Stefan Effenberg

Entweder Katar oder ich höre auf.

Stefan Effenberg über sein Buch "Ich hab's allen gezeigt"

Herr Effenberg, wie sieht im Moment Ihre sportliche Zukunft aus?
Effenberg: Die Frage wird in den nächsten 10 Tagen beantwortet. Mir stellt sich die Frage, ob ich noch weiter Fußball spiele in Katar, eine andere Lösung oder Antwort wird es nicht mehr geben. Entweder Katar oder ich höre auf.

Was lesen Sie im Moment für Bücher, was steht bei Ihnen im Bücherregal?
Effenberg: Im Bücherregal steht im Moment nichts, weil ich gerade meinen Umzug mache nach Amerika. Ich lese viele Kinderbücher für meine Kinder. Das letzte Buch was ich gelesen habe – auch intensiv und relativ zügig – das war das Buch vom Dieter Bohlen ("Nichts als die Wahrheit").

Es gibt ein Plakat von der BILD-Zeitung, wo Ihre Freundin Claudia Strunz vor Ihnen kniet – entspricht das auch dem Machtverhältnis in Ihrer Beziehung?
Effenberg: Also, in Wirklichkeit kniet sie gar nicht vor mir, sondern sie sitzt auf dem Bett. Das ist schon ein großer Unterschied, denke ich. Ich denke, das hat einfach nur mit Zuneigung und absoluter Liebe zu tun. […] Wir haben auch ein Bild gemacht, wo Claudia auf dem Bett sitzt und ich unter dem Bett liege, das hat auch keiner verstanden.

In einem Interview mit der Bunte hat Ihre Freundin Claudia Strunz erzählt, dass Sie jetzt malen. Wollen Sie jetzt weg vom Fußball zu den schönen Künsten?
Effenberg: Ich glaube, wenn man das in Zusammenhang bringt mit meiner Person, dann glaubt man das alles nicht, aber so ist es. Ich werde mich mit Sicherheit vom Fußball in Zukunft abwenden, das ist einfach so, weil ich ja auch ein gewisses Alter habe. Man muss ja auch die Motivation haben, den Spaß haben, Fußball zu spielen. Das wird in absehbarer Zeit nicht mehr der Fall sein. Und dann muss ich mich anderen Dingen widmen, das ist unter anderem das Malen. Sie werden staunen.

Welches Werk der Weltliteratur hat Sie inspiriert?
Effenberg: Ich bin nicht derjenige, der jetzt sagt, ich lese die Geschichte Deutschlands oder Europas. Ich habe Hitlers Tagebuch gelesen, weil mich das dann doch interessiert hat. Das ist so ziemlich das einzige. (Die Antwort löste unter den anwesenden Journalisten einige Irritationen aus.)

Sie haben also mit der Literatur noch nicht so viel gemacht, wie ist das mit der Malerei? Ist das eine Sache die Sie jetzt fasziniert?
Effenberg: Ich glaube, wenn man an so eine Sache rangeht und dabei Spaß hat und auch irgendwelche Ergebnisse erzielt, so dass Freunde sagen, "Das sieht nicht schlecht aus" und "Mach weiter, versuch doch mal dieses oder jenes" und es macht einem Spaß – warum nicht? Das ist eine Sache, weg vom Fußball, ich versuche das und ich bin gespannt wie dann die Resonanz ist.

Welche Rolle spielen die Boulevardjournalisten in Ihrem Leben? Eine Plage, oder hatten Sie auch Ihren Nutzen davon?
Effenberg: Ich denke mal, nach den vielen Jahren kann ich nicht sagen, dass das eine Plage war, denn ich hatte ja auch immer einen Nutzen davon. Wenn man einen Nutzen hat, dann kam ja nachher nicht hingehen und sagen: "Ihr geht mir alle auf den Keks." So ist es auch nicht.

Wenn Sie für das Buch selber werben müssten: Wieso sollte jeder in Deutschland Ihr neues Buch im Schrank stehen haben?
Effenberg: Das soll nicht jeder im Schrank stehen haben. Die, die es nicht kaufen wollen sollen dran vorbei gehen und die Augen verschließen.

Aber was macht den Inhalt interessant?
Effenberg: Das müssen Sie beurteilen. Ich denke, die, die das Sportliche sehen wollen, die wissen wollen, wie die Karriere anfing, wie hat der Effenberg das gemacht? – die werden mit Sicherheit das Buch kaufen. Ich bin ja auch nicht ganz unbekannt in Deutschland.

Sie und Ihre Freundin haben sich tätowieren lassen, dass Sie 51 Jahre zusammen bleiben wollen. Wie ist da Ihr Rezept, dass die 51 Jahre auch aufgehen?
Effenberg: Wir sind seit einem Jahr zusammen, deshalb sind es nur noch 50 Jahre. Aber ein Rezept gibt es nicht. Ich stehe mit Martina (Ex-Frau) vor dem Altar und sage, wir schwören uns die ewige Liebe. Also, ein Rezept für die ewige Liebe gibt es nicht, obwohl man sich das in der Kirche schwört. […] Aber man darf ja träumen. Wir (Effenberg und Claudia Strunz) haben eine extreme Beziehung, man trifft sich halt nicht nur in der Kneipe oder im Kino, wir haben andere Dinge zu bewältigen. […] Und wir sind immer noch zusammen.

Weil Sie die Trauung vor dem Altar ansprachen: Was halten Sie von der Kirche und der Religion?
Effenberg: Ich kann sagen, dass ich an Gott glaube. Es ist aber auch nicht so, dass ich einmal im Monat in die Kirche laufe, so ist es halt nicht.

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