Jean Ziegler (*1934 in Thun/Schweiz) studierte Jura, Soziologie und politische Wissenschaften in Bern, Paris, New York. Während seiner Studienzeit lernte er u.a. Jean-Paul Sartre kennen, 1964 begegnete er in Kuba dem Revolutionär Che Guevara. 1961 bis 1964 arbeitete er für die UNO im Kongo. Als Professor lehrte er Soziologie in Genf und Paris, zudem saß er von 1967 bis 1983 und von 1987 bis 1999 als Abgeordneter im Schweizer Nationalrat.
International bekannt wurde Jean Ziegler durch seine Kritik am Schweizer Bankensystem, seine Bücher (u.a. „Die Schweiz wäscht weißer“) brachten ihm aber auch Straf- und Schadensersatzklagen ein, sowie 1991 die Aufhebung seiner Immunität. Von 2000 bis 2008 war Ziegler UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, derzeit ist er Vizepräsident des Beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrats. Er widmet sich intensiv dem Kampf gegen Armut und Hunger, einige seiner Bücher („Der Hass auf den Westen“, „Das Imperium der Schande“) sind internationale Bestseller. Ziegler ist Ehrendoktor verschiedener Universitäten. Zuletzt erschien „Wir lassen sie verhungern: Die Massenvernichtung in der Dritten Welt“.
(C. Bertelsmann)
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