Ben Stiller und Christine Taylor

Wir parodieren dieses Alpha-Tier-Gehabe…

Ben Stiller und Christine Taylor über ihren Film "Dodgeball"

Ben Stiller und Christine Taylor

© 20th Century Fox

Mrs. Taylor, Mr. Stiller, welche Erinnerungen und Erlebnisse verbinden Sie mit der ‚Sportart‘ Dodgeball? (deutsche Übersetzung: Völkerball, Anm. d. Red.)
Stiller: Als ich ein kleiner Junge war haben wir Dodgeball sehr oft auf dem Schulhof gespielt und auch das ein oder andere Turnier veranstaltet. Natürlich haben wir uns dabei nie ernsthaft weh getan und auch nicht mit so einem harten Ball gespielt, wie im "Dodgeball"-Film; das ist im Film sehr überspitzt dargestellt. Ich mochte dieses Spiel damals sehr gerne und habe es zur Vorbereitung auf Dodgeball eine Zeit lang auch wieder sehr regelmäßig gespielt.
Taylor: Ich muss lachen, wenn ich an meine Dodgeball-Spiele in der Schule zurückdenke, denn die Jungs waren in diesem Spiel uns Mädchen immer überlegen. Sie konnten schneller rennen, waren wendiger und hatten natürlich auch den härteren Wurf. Wir Mädchen haben uns aber nie unterkriegen lassen und immer bis zuletzt gekämpft. Genau das finde ich auch so fantastisch an meiner Rolle der Kate; sie ist eine absolute Powerfrau und lässt sich von den Muskelspielen der Männer nicht beeindrucken. Zusammen mit den Jungs vom kleinen und bedrohten Fitnessstudios "Average Joe’s" kämpft sie gegen einen fiesen und raffgierigen Sportstudio-Multi und muss sich hinter niemandem verstecken. Großartig!

Ben, Sie spielen diesen selbstsüchtigen, geldgierigen Sportstudio-Chef White Goodman – wie war Ihr persönliches Verhältnis zu dieser Rolle?
Stiller: Nachdem ich das Drehbuch gelesen hatte, dachte ich mir: "Mann, das ist ein wahnsinnig lustiger Charakter!" – was natürlich auch daran liegt, dass das Drehbuch und die einzelnen Charaktere sehr fein ausgearbeitet sind und es einfach eine lustige Geschichte ist. Ich denke, White Goodman ist so wie viele Menschen gerne wären, auch wenn sie es nicht zugeben wollen. White ist der Besitzer eines riesigen Fitnessstudios, hat Geld und großen wirtschaftlichen Erfolg. Wenn ich mir so die Welt angucke, ist es doch genau das, wonach Millionen von Menschen streben. In gewisser Art parodieren wir gerade dieses Alpha Tier-Gehabe und zeigen auch, dass es letztendlich nicht zum Erfolg führt.

Zitiert

Ich liebe Comedy seit meiner Kindheit und habe schon immer Albert Brooks bewundert.

Ben Stiller und Christine Taylor

In den letzten beiden Jahren haben Sie acht Filme gedreht, bei "Dodgeball" und "Starksy & Hutch" zeichneten Sie außerdem als ausführender Produzent verantwortlich. Sind Sie ein Workaholic?
Stiller: Das hängt davon ab, wie man das Wort "Workaholic" definiert. Aber ich kann ohne jeden Zweifel sagen, dass ich meine Arbeit sehr liebe und auch in ihr aufgehe. In der letzten Zeit war ich wirklich sehr beschäftigt mit Beruf und Familie, denn es gab einfach soviel interessante Projekte, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Trotz aller Liebe zur Arbeit muss ich aber sagen, dass meine Frau Christine Taylor und meine Tochter Ella Olivia das wichtigste in meinem Leben sind.

Mrs. Taylor, wie war es für Sie, gemeinsam mit Ihrem Mann vor der Kamera zu stehen?
Taylor: Ich arbeite sehr gerne mit meinem Mann zusammen, denn wir haben die gleiche Art von Humor und können uns oft gegenseitig zum Lachen bringen. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir durch unsere Ehe natürlich sehr gut aufeinander eingestellt sind und schon allein aus Mimik und Gestik des anderen herauslesen können, was er gerade denkt und was man als nächstes von ihm erwarten kann. Die einzige Schwierigkeit, die sich beim gemeinsamen Arbeiten ergibt ist die, dass sich während der gemeinsamen Dreharbeiten natürlich jemand um unsere Tochter kümmern muss. Aber auch das bekommt man mit Hilfe eines Babysitters in den Griff.

Mr. Stiller, Sie sind einer der erfolgreichsten Comedy-Schauspieler in Hollywood – welche Comedy-Schauspieler bewundern Sie selbst?
Stiller: Ich liebe Comedy seit meiner Kindheit und habe schon immer Albert Brooks bewundert; er ist für mich einer der unglaublichsten Filmemacher aller Zeiten. In dieser Liste dürfen dann natürlich auch Steve Martin und Gene Wilder nicht fehlen, denn auch die haben Comedy durch ihren ganz eigenen Stil geprägt und letztendlich auch Geschichte geschrieben. Sie gehören einfach zu den richtig großen Hollywood-Stars!

Ihr Vater Jerry Stiller ist ebenfalls ein sehr erfolgreicher Comedian, 2001 waren Sie mit ihm gemeinsam in "Zoolander" zu sehen. Ist derartiges in Zukunft noch einmal geplant?
Stiller: Nein, in dieser Richtung ist nichts neues in Arbeit, obwohl ich die gemeinsame Arbeit mit Jerry an "Zoolander" sehr genossen habe. Als ich mit der Schauspielerei anfing hat er mir sehr vieles beigebracht und mir in schwierigen Situationen oft sehr geholfen. Als ich so 15 Jahre alt war, haben wir viele kleine "Super 8"-Filme zusammen gedreht und einen unglaublichen Spaß zusammen gehabt. Das war eine sehr prägende Zeit für mich und dafür werde ich meinem Vater immer dankbar sein!

"Dodgeball" lief in den USA mit großem Erfolg in den Kinos – mit welchem Erfolg rechnen Sie in Deutschland?
Stiller: Das ist schwer zu sagen, den Erfolg kann man nicht voraussehen. Nur weil der Film in seinem Entstehungsland funktioniert hat, ist es nicht automatisch vorprogrammiert, dass er auch in Deutschland funktionieren muss. Ich denke, dass die Erfolgschancen aber nicht schlecht stehen, da der Film einfach witzig ist, ein atemberaubendes Tempo vorlegt und sicherlich keinen kalt lässt!

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